![]() von Willy G. Fügner Bereits seit 1918 wies H. A. Weishaar in seinen Schriften und Vorträgen darauf hin, daß die alten Chronisten die "Ostgoten" stets als "Ostro" - Goten und die "Westgoten" als "Veso" oder "Viso" - Goten bezeichneten. Es gibt kein Wörterbuch, das aussagt, daß ostro = Ost und vese bzw. viso = West bedeutet. Aus Unkenntnis der Sprachwurzeln entstanden erst in neuerer Zeit die irreführenden Bezeichnungen Ost - und Westgoten (siehe H. A. Weishaar Schrift III, S. 28 ff. und Christroph Hartknoch "Alt - und Neues Preußen", Preußische Historien, 1684, Frankfurt und Leipzig); ferner sei darauf verwiesen, daß in den lateinischen wie in den romanischen Sprachen nur die Bezeichnung Ostro - und Veso - bzw. Visogoten zu finden ist. Es wäre wünschenswert, wenn hier endlich die deutschsprachigen Historiker und Verleger mehr geschichtliches Verantwortungsbewußtsein an den Tag legten und dazu beitragen würden, hier Klarheit zu schaffen. Leider werden Unwahrheiten und Fehlübersetzungen ohne gründliche Nachprüfung von einem Jahrhundert zum anderen überliefert und schließlich als Tatsachen weltweit verbreitet. Z.B. würden bei zahlreichen Publikationen unter Zuhilfenahme der Sprachwurzel (Springen in andere Sprachen) die Gewaltkonstruktionen der seit über 100 Jahren hochgespielten Sklaventheorien wirksamer entlarvt und zusammenbrechen. Nach H. A. Weishaar bedeutet Vese - oder Visogoten = die eigentlichen oder die großen Goten, und die Ostrogoten = "Treckgoten" (im selben Sinne wie in Südafrika die Treckburen), die bereits in frühgeschichtlicher Zeit nicht nur bis zum Ural, sondern ebenfalls bis hinunter bis zur Krim als kulturbringende Kolonisten friedlich siedelten.
Über die hohe Ethik der Goten und Wandalen sagte der römische Bischof Salvianus (400 - 800) in "De gubernatione Dei" (Von der Weltregierung Gottes) über die Untugenden und Ungerechtigkeiten der Römer: Die Vandalen (Wandalen) und Goten waren germanische Hauptvölker, vergleichbar hohen ethischgeistigen Kulturbünden oder Führerorden, die auf dem Fundament wahrer Menschenwürde standen. Daher sollten wir auf unsere Vorfahren stolz sein und ihr vorbildliches Wirken stets ins rechte Licht stellen. Leider tun wir das aber in den wenigsten Fällen. Wer kennt nicht z.B. das unüberlegte Schlagwort: "Sie haben gehaust wie die Wandalen", wenn irgendwo durch blinde Zerstörungswut Schaden an Leid und Gut entstanden ist? Nun - den Begriff "Wandalismus" prägte bekanntlich erst 1794 der "Heilige" Grégoire, Bischof von Paris, um die blutige Schreckensherrschaft und die Zerstörungswut der Pariser Revolutionäre zu kennzeichnen. In vorheriger Zeit war dieser Begriff unbekannt. Pflicht gerade deutscher Politiker und Journalisten wäre es, endlich auf den Mißbrauch dieses Begriffes zu verzichten. |
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